Blue Flower

Sieben harte Monate hatte ich mich auf die Paracycling DM Ende Mai vorbereitet. Seit Januar 2016 arbeitete ich zusammen mit meinem Trainer Manfred Munk ( Cycling Coach Lab in Münster ) an einer soliden Grundlage. Streng nach Trainingsplan spulte ich bei fast jedem Wetter die Trainingseinheiten nach vorgegebenen Watt-Werten ab. War das Wetter zu schlecht, ging es auf die Rolle. 

Ende April fuhr ich dann noch mal mit einem kleinen Team in das Trainingslager nach Mallorca. Dank der soliden Grundlage und der fortgeschrittenen Saison konnte ich mit den langen Trainingseinheiten in den Bergen auch schon viele schwere Intervalle fahren.

Zurück in Deutschland stand zunächst eine Woche Regeration an und zum weiteren Formaufbau noch einige schnelle Amateurradrennen. Den letzten Härtetest vor der Deutschen Meisterschaft absolvierte ich bei der Landesverbandsmeisterschaft in Bielefeld. 

Saisonziel Deutsche Meisterschaft
Samstagnachmittag stand das Einzelzeitfahren in Elsdorf auf dem Terra Nova Speedway am Rande eines Braunkohletagebaus an. Der starke Wind machte es allen Fahrern nicht leicht.
Um 15:19 Uhr wurde der Start von der Startrampe für mich frei gegeben. Nach der Beschleunigung auf Tempo 50 packte mich der Wind direkt von vorn. Es war wichtig, die Watt-Werte im Auge zu behalten und die Muskeln nicht zu übersäuern. Tief auf dem Aerolenker konnte ich recht schnell einen Fahrer einholen und fuhr mit guter Krafteinteilung auf den Wendepunkt der 20 km zu.
Auch den zwei Minuten vor mir gestarteten Fahrer vom BSV München konnte ich überholen und rollte mit großem Vorsprung ins Ziel ein.
Am Ende war es für mich die schnellste Zeit der deutschen C5. International landete ich hinter Martin Van de Pol (NED) und Kasper Sörensen (DEN) auf Platz drei.

Wichtiger für mich war aber das Straßenrennen am Pfingstmontag in Köln Longerich. Im Rahmen der Cologne Classic wurde auch dort wieder der Deutsche Meister der C4-C5 Klasse gesucht.

Nach meinem vierten Platz aus 2015 wollte ich unbedingt das begehrte Trikot des Deutschen Meisters haben.
Der Start erfolgte pünktlich um 9 Uhr auf einem 2,2 km langen und leicht welligen Rundkurs in Köln Longerich. Auch dieses Rennen wurde international gefahren und zählte zum Europacup!

Alle deutschen Fahrer belauerten sich ständig, was man am Tempo deutlich sehen konnte. In der achten Runde nutzte ich aber die Möglichkeit zu einer Attacke und fuhr schnell einen großen Vorsprung heraus. Plötzlich war sich das Fahrerfeld wieder einig und machte Tempo, so dass mein Vorsprung nicht lange hielt. Einige Runden später versuchte ich es noch mal, merkte aber sehr schnell, dass es keinen Sinn machte und ich mich lieber für den Endspurt schonen sollte. Wie schon gedacht, kam es dann zum Massenspurt auf der sehr langen Zielgerade. Gut positioniert am richtigen Hinterrad wurde dann durch den ehemaligen Deutschen Meister der Sprint eröffnet.

Am Zielstrich reichte es dann zu Platz zwei und somit zum  Deutschen Vizemeister 2016.

Zum Sieg fehlten mir leider etwa zehn cm, ich war aber überglücklich über meinen Erfolg!

Im Europacup wurde ich dritter hinter Kasper Sörensen (DEN) und W. Marquart (GER).